Feuchte Luft und gut genutzter Raum
Zwei schöne Hobbys miteinander verbinden? Das klappt besser als mancher denken mag! Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sich von der ohnehin zu lichtschwachen Abdeckung Ihres Aquariums verabschieden …
Oben ohne ist die Devise! Lichtstarke Hängeleuchten ersetzen die industrielle Aquarienabdeckung. Jetzt können die Aquarienpflanzen aus dem Wasser herauswachsen und ihre oft schönen Blüten zeigen. Bei geschickte Anordnung bleibt aber zwischen Wasseroberfläche und Leuchte noch genügend Platz für unser zweites Hobby – die Orchideen. Dabei sind allerdings die speziellen Bedingungen und weitere Faktoren zu beachten.
Über dem Wasser
Hier finden viele Orchideen tropischer Herkunft, was sie brauchen – eine hohe Luftfeuchtigkeit, Wärme und intensives Licht. Aber Vorsicht – es muss sich wirklich um Tropenpflanzen handeln, denn viele Orchideen gemäßigter Breiten, aber auch von den Bergen der Tropen, vertragen die dauerhaft hohen Temperaturen nicht!
Welche Orchideen, aber auch Tillandsien oder Farne sich für diesen Pflegestandort eignen, muss der Pflanzenfreund noch selbst ermitteln, denn diese Kulturform ist noch relativ neu. Zumindest wurde bisher kaum darüber berichtet, sodass es noch keine veröffentlichten Kulturerfahrungen gibt. Tipps und Hinweise finden sich aber in der Literatur für Tropen- und Feuchtterrarien sowie für Paludarien, das sind kombinierte Aquarien mit Terrarien. Paludarium oder Sumpfaquarium sind praktisch andere Begriffe für die bewährte Pflanzenvitrine.
Ein Nachteil darf aber nicht verschwiegen werden. Denn die zarten Blätter der Wasser- und Sumpfpflanzen, die ihre Blätter und Blüten über die Wasseroberfläche hinaus schieben, locken Läuse und andere Parasiten geradezu an.
Parasiten
Besonders häufig finden sich hier die sogenannten Wollläuse, aber auch Schildläuse und Tripse sind gelegentlich vorhanden. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen, am besten täglich beim Sprühen, nötig. Betrachten Sie auch die Blattrückseiten, die Blüten und sogar die Wurzeln! Es gibt viele Orte, wo sich Schädlinge verstecken können.
Hier ist guter Rat gesucht, denn die Fische im Wasser dürfen ja nicht geschädigt werden. Viele Mittel gegen die Parasiten scheiden deshalb aus, sie würden auch unsere Pfleglinge töten! Helfen kann das konsequente Abwaschen und Tauchen der Pflanzen. Die Fische fressen die an der Wasseroberfläche treibenden Insekten.
Wenn gar nichts anderes hilft, dann greifen Sie auf ein systemisches Spritzmittel zurück, das den Wirkstoff Lizetan enthält. Dieser ist für die Insekten tödlich, verschont aber in der Regel die Fische und möglicherweise auf dem Landteil lebende Frösche und kleine Geckos. Nun müssen Sie allerdings verhindern, dass die Tiere die vergifteten Parasiten fressen!
Doch lassen Sie sich von diesen Zeilen nicht entmutigen. Versuchen doch auch Sie einmal die ideale Kombination zweier schöner Hobbys!
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